Schweizer Kirchenbautag

Genève | Sacré-Coeur

Daten

Baujahr | 1858 – 1860
Konfession | Römisch-katholisch
Bautypus | Kirche
Adresse | Genève, Rue du Général-Dufour 18
Architekt | Hermann Hug
Koordinaten | 46.200678, 6.141857
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Neugestaltung

Status | Projektidee
Jahr | 2021
Massnahmen | Das Projekt sieht eine multiple Nutzung des durch einen Brand zerstörten Gebäudes vor. Das Raumprogramm umfasst: Gottesdienstraum, Restaurant, Konferenzraum, Festsaal, Unterrichtsräume, Krypta für unterschiedliche Nutzungen, Kirchenverwaltung.
Weitere Informationen | siehe unten
Architektur | Christian Rivola, Cadenazzo

Weitere Informationen

Die Kirche Sacré-Coeur, 1858-1860 als Freimaurertempel errichtet, wurde bereits 1868 an die Römisch-katholische Kirche verkauft. 1939 wurde der Bau renoviert und erweitert. Am 19. Juli 2018 zerstörte ein Brand die oberen Stockwerke. Im Zuge der Renovation ist ein Umbau des Gebäudes zu einem „Haus der Kirche“ geplant. Zukünftig werden pastorale und administrative Dienste der römisch-katholischen Kirche in Genf unter einem Dach vereinigt werden. „Damit folgt der Architekt der Vision, die mit den Schlagworten 'Kirche sein' und 'in der Welt präsent sein' umschrieben werden kann.“

Das äussere Erscheinungsbild der Kirche wird beibehalten. Laut dem Architekten Christian Rivola soll das Gebäude sowohl ein Treffpunkt für die Katholiken des Kantons sein als auch ein Zentrum im Dienste der Stadt. Das Raumprogramm umfasst einen Gottesdienstraum, Restaurant, Konferenzraum, Festsaal, Unterrichtsräume, Krypta für unterschiedliche Nutzungen sowie Räume für die Kirchenverwaltung. Es geht also um die Einbettung vieler Elemente in das denkmalgeschützte Gebäude, es soll Arbeit, Gebet, Besinnung, Zusammensein, Ruhe und Offenheit vereinigen. Gleichzeitig soll es erlauben, „Kraft zu tanken und sich zu verköstigen“.

Zentral ist die geplante Lichtsäule, die vom Dach durch ein 120 m2 grosses Fenster bis zur Krypta im Untergeschoss hinabreicht. „Diese vertikale Achse stehe für die Verbindung von Himmel und Erde“, deren Licht den Raum über vier Stockwerke durchfluten und die Silhouette eines Kreuzes zeichnen soll. Alle neuen Räume sollen auf dieses neue Zentrum ausgerichtet werden. Die Krypta im Untergeschoss erhält einen separaten Eingang. Neu kann sie für spirituelle, kulturelle, künstlerische und verschiedene weitere Aktivitäten genutzt werden.

Auch der liturgische Raum erfährt grosse Veränderungen. Der zelebrierende Priester steht nicht mehr vor den Gläubigen, vielmehr wird der Altar ins Zentrum des Raums gerückt, sodass die Gläubigen sich auf Kirchenbänken zu beiden Seiten um den Altar versammeln können. „Ich bin überzeugt“, sagt Rivola, „dass diese neue Anordnung mit dem Priester, der sich auf der zentralen Achse bewegt, die Feiern beleben wird. Auch die Tatsache, dass sich die Gläubigen gegenseitig anschauen, begünstigt das Engagement der Teilnehmer.“

Zitate aus Artikel von Bernard Hallet vom 4.1.2021 in kath.ch