Wädenswil | Reformierte Kirche

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Die reformierte Kirche Wädenswil, eine quergerichtete Emporenkirche, ist zusammen mit den Kirchen von Horgen und Kloten eines der bedeutendsten Beispiele für diesen typisch reformierten Bautypus. Die Gestühle im Kirchenschiff sind in vier Blöcken um den im Zentrum der Kirche stehenden Taufstein sowie auf die an der Längswand angebrachte Kanzel ausgerichtet. Auf den beiden Seitenemporen gibt es sieben steil ansteigende Ränge von Gestühlen.

Ein Teil der Kirchgemeinde wünscht seit Jahren, die Kirche nicht nur für den klassischen Predigtgottesdienst und für Orgelkonzerte nutzen zu können, sondern auch für andere Feiern und Veranstaltungen. Dazu braucht es jedoch mehr Platz. Mehrmals hatte man sich damit beholfen, dass man über den Bänken vor der Kanzel eine Bühne aufbaute, was sich jedoch als sehr aufwändig und ästhetisch unbefriedigend erwies. Im Jubiläumsjahr des 250-jährigen Bestehens der Kirche, 2017, durften, mit der Einwilligung der Denkmalpflege, in der seeseitigen Hälfte der Kirche alle Bänke entfernt werden. An deren Stelle wurde, nach einem Entwurf des Architekten Luzius Baggenstos, ein Podest aus Elementen in der Höhe des Sockels des Taufsteins eingebaut. Das Podest bot Platz für zahlreiche Feiern und Veranstaltungen im Jubiläumsjahr. 2018 musste jedoch der alte Zustand wiederhergestellt werden.

Am 9. Dezember 2018 stimmte die Gemeinde dem Antrag der Kirchenpflege für eine auf zehn Jahre begrenzte Neugestaltung des Kircheninnenraums zu. Die Neugestaltung besteht darin, dass seeseitig zweimal acht Bankreihen entfernt und durch zwei einstufige hölzerne Podeste ersetzt werden. Die Grösse und Form der Podeste orientiert sich an den herausgenommenen Bänken, so dass man sich die ursprüngliche Gestaltung der Kirche vorstellen kann. Vor der Abstimmung fand in der Gemeinde ein erbitterter Schlagabtausch statt zwischen Gegnern und Befürwortern des Projekts. Zwischenzeitlich gab es einen Versuch mit der Entfernung von lediglich zweimal drei Bänken, der ebenfalls zur Abstimmung gelangte, jedoch unterlag. Nach längeren Abklärungen konnten die beiden Podeste im Juni 2020 eingebaut werden.