Schweizer Kirchenbautag

Zürich

Bullingerkirche

Daten

Baujahr | 1953 – 1956
Konfession | Evangelisch-reformiert
Bautypus | Kirche
Adresse | Bulligerstrasse 4a
Architekt | Pfister, Hans; Pfister, Kurt
GPS | 47.3801742 8.5152565
Google Maps | Swisstopo

Umnutzung

Jahr | 2016/
Eigentumsverhältnisse | Vermietung
Baumassnahmen | Umbau
Nutzungsform | Zusammennutzung
Nutzungsart | Verschiedenes
Kurzinformation | 2016 mietete sich in der Kirche der Verein Stadtkloster Zürich ein. Seit Februar 2023 bis voraussichtlich 2027 tagt in ihr das Kantons- und das Stadtparlament.  

Weitere Informationen

Die am Bullingerplatz im Quartier Aussersihl, Kreis 4, stehende reformierte Kirche wurde 1953-1956 gebaut. Die Architekten sind Hans und Kurt Pfister. Die Kirche wird flankiert vom Kirchgemeindehaus (1925) im Osten und zwei Pfarrhäusern (1925 und 1930) im Westen. Sie hat den Grundriss eines gedrungenen Kreuzes, ein flaches Satteldach sowie Sichtbacksteinmauern. Die Wände des Querhauses weisen grosse Glasflächen auf. Der freistehende Glockenturm vor dem Gebäudeensemble ist eine Eisenbetonkonstruktion mit offenem Durchgang.

Ab Sommer 2016 war die Kirche an den Verein «Stadtkloster Zürich» vermietet. Acht des rund 40 Mitglieder umfassenden Vereins lebten im Gebäudekomplex und betrieben die Kirche als evangelisches Stadtkloster. Die Liturgie der Tagzeitengebete lehnt sich an die benediktinische Tradition an. Zweck des Klosters war, in der Stadt Zürich Formen spiritueller Begleitung anzubieten: Tagzeitengebete, Meditationen, Exerzitien. Zur Verfügung gestellt wurden auch zwei Zimmer für Menschen in Notsituationen. Das Stadtkloster finanzierte sich aus Mitgliederbeiträgen und Spenden.

Seit dem 20. Februar 2023 wird die Kirche durch das Zürcher Kantonsparlament (Kantonsrat) und das Stadtparlament von Zürich (Gemeinderat) genutzt. Dafür hat man die Kanzel abmontiert, die Orgel hinter einem Vorhang versteckt und die Kirchenbänke entfernt. Beleuchtet wird der Raum durch drei Lampenringe. Der Umbau kostete rund neun Millionen Franken. Das Provisorium besteht so lange, bis das Rathaus an der Limmat fertig saniert ist. Voraussichtlich im Jahr 2027 ziehen die beiden grossen Parlamente wieder zurück ins Rathaus in der Zürcher Innenstadt. Die baulichen Anpassungen der Bullingerkirche wurden so geplant, dass nach dem Auszug der Parlamente der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt werden kann. Die Gottesdienste der Bullinger-Gemeinde finden während der Zwischennutzung im früheren Pfarrhaus statt. Das Stadtkloster zog im Frühjahr 2022 weiter ins Schul- und Bethaus Wiedikon. (Stand 2023)