Basel
First Church of Christ Scientist
Daten
Baujahr | 1935 – 1936
Konfession | First Church of Christ Scientist
Bautypus | Kirche
Adresse | Picassoplatz 2
Architekt | Salvisberg, Otto Rudolf
GPS | 47.55363, 7.59564
Google Maps | Swisstopo
Umnutzung
Jahr | 2016
Eigentumsverhältnisse | Verkauf
Baumassnahmen | Umbau
Nutzungsform | Fremdnutzung
Nutzungsart | Kulturell
Kurzinformation | Verkauft an den Kanton. Vermietet an das Sinfonieorchester.
Weitere Informationen
Die «First Church of Christ Scientist» wurde 1935–1936 gebaut. Ihr Architekt Otto Salvisberg war in jenen Jahren der Hauptarchitekt des Chemiekonzerns Hoffmann-La Roche, für den er eine Reihe von Verwaltungs- und Betriebsgebäuden baute. Die Kirche befindet sich im Innern eines Häusergevierts, was zur Folge hat, dass sie – da kaum sichtbar – wenig bekannt ist, obwohl es sich um einen architektonisch hervorragenden Bau handelt. Dem trapezförmigen Saal, dessen verglaste Seitenwände zur Kanzel hin konvergieren, ist ein grosszügiges Entree mit Nebenräumen vorgelagert. Die Materialisierung des Saals ist betont nüchtern, mit Holzdecke, Holzfenstern und Verputz. Die Wand hinter der zentral angeordneten Kanzel ist – analog zu anderen Formelementen im Raum – mit Hilfe der Orgelpfeifen vertikal rhythmisiert.
2012 wurde das aufgrund der stark geschrumpften Kirchgemeinde kaum mehr genutzte, denkmalgeschützte Gebäude an den Kanton Basel-Stadt verkauft. Anlässlich des Europäischen Tags des Denkmals 2012 fand in der Kirche ein Mittagskonzert des Sinfonieorchesters Basel statt. Die Beteiligten waren von der Akustik begeistert, worauf das Amt für Kultur, Immobilien Basel-Stadt und das Sinfonieorchester Basel ein Projekt zur Nutzung der Kirche als Probelokal entwickelten. Ende August 2016 genehmigte der Regierungsrat einen Kredit zum Erwerb des Gebäudes für 5,86 Millionen Franken. In Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege wurde die Kirche 2017–2020 von Beer Merz Architekten zu einem Proberaum mit Büro und Geschäftsstelle für das Sinfonieorchester Basel umgebaut. Die Kirche befand sich vor dem Umbau in einem weitgehend bauzeitlichen Zustand. Ziel der wenigen und grösstenteils reversiblen baulichen Massnahmen waren in erster Linie ein verbesserter Schallschutz sowie raumakustische Anpassungen. Zudem wurden das Gebäude den heutigen Anforderungen an Sicherheit, Brandschutz und Gebäudetechnik angepasst.
Im ehemaligen Kirchensaal wurden die Kirchenbänke – abgesehen von drei Bankreihen vor der Kanzel und einer Bankreihe im Eingangsbereich – entfernt und durch eine flexible Bestuhlung ersetzt. Es erfolgte zudem der Einzug eines Eschenparkettbodens, um das leicht abfallende Niveau auszugleichen, sowie der Einbau eines dreistufigen Podiums. Den hohen Kirchenfenstern an den Seitenwänden wurden raumseitig Schallschutzfenster vorgelagert, welche die Farbwirkung der Fenster jedoch nicht beeinträchtigen. Neben Akustikpaneelen neben der Orgel wurden mobile Absorptionsvorhänge auf der Empore und beim Eingang montiert. Im Foyer wurde der Kautschukboden instandgesetzt sowie eine neue, hindernisfreie Toilettenanlage anstelle der bisherigen Garderobe eingebaut. Dem Geländer der elegant geschwungenen Haupttreppe wurde auf der Innenseite ein besonders lichtdurchlässiges Hexagonalblech aufgeschweisst, das die Absturzsicherung gewährleistet und das Geländer stabilisiert. Der ehemalige Sonntagsschulraum im Obergeschoss wird heute als Büro genutzt. Für die Sanierung der verglasten Frontfassade wurden die bauzeitlichen Glasscheiben ausgebaut und zu Verbundgläsern umgebaut. Zudem wurden die Tragkonsolen verstärkt, die Fensterprofile ertüchtigt und die Metallteile saniert. Der Raum wurde zudem mit massgefertigten, von der Fassade zurückversetzten Möbeln ausgestattet. (Stand 2023)