Dulliken
Franziskushaus der Kapuziner
Daten
Baujahr | 1965 – 1968
Konfession | Römisch-katholisch
Bautypus | Bildungshaus
Adresse | Junkernbrunnenweg 25
Architekt | Glaus, Otto
GPS | 47.34935, 7.93857
Google Maps | Swisstopo
Umnutzung
Jahr | 2011/2019/
Eigentumsverhältnisse | Verkauf
Baumassnahmen | Unverändert
Nutzungsform | Fremdnutzung
Nutzungsart | Verschiedenes
Kurzinformation | 2011/2012 Kauf durch die Firma Immocon AG. Umgenutzt als Studentenwohnheim für Studierende der Fachhochschule Nordwestschweiz. Seit 2016 geschlossen; 2018 Versteigerung an die Aargauische Kantonalbank; 2019 Kauf durch Firma Monte & Mare AG.
Weitere Informationen
1964 schrieb die Schweizerische Kapuzinerprovinz einen Architekturwettbewerb für den Bau eines Kapuzinerklosters in Dulliken aus. Als Kloster geplant, diente der 1968 fertiggestellte Sichtbeton-Bau des Corbusier-Schülers Otto Glaus dann aber als Exerzitienhaus für den Franziskanerorden und stand nach 2001 als ökumenische Bildungsstätte Menschen aller Konfessionen für Tagungen, Kurse sowie Ruhe und Auszeit offen. Das Gebäude verbindet die Formensprache der modernen Architektur mit den Elementen des Klosterbaus und verfügt über einen hohen Denkmalwert. Der einzige grössere Eingriff erfolgte 1985 mit dem Anbau einer Aula. 2011/2012 erwarb die Zürcher Immocon AG unter Geschäftsführer Otto Wipfli den Gebäudekomplex und funktionierte diesen nach einer behutsamen Renovation in ein Wohnheim mit 81 Zimmern für ausländische Studierende der FHNW Olten um. Gleichzeitig wurde das einstige Bildungszentrum unter kantonalen Denkmalschutz gestellt. Aufgrund ungenügender Auslastung erwies sich die Unterkunft jedoch über längere Zeit als unrentabel, und der Besitzer des Franziskushauses sah sich gezwungen, im September 2016 die Tore des Wohnheims zu schliessen. Bereits 2014 hat man die Nutzung des Gebäudes als Asylzentrum in Betracht gezogen, die neuen Sonderbauvorschriften verunmöglichten jedoch dieses Umnutzungsvorhaben. (Stand 2016)
2017 meldete die Immocon Konkurs an und die Liegenschaft wurde im darauffolgenden Jahr bei einer konkursamtlichen Versteigerung von der Aargauischen Kantonalbank erworben. Diese verkaufte den Gebäudekomplex 2019 an die Immobilienfirma «Monte & Mare AG». Nach diesem jüngsten Handwechsel war die Spannung in der Gemeinde gross, wie die zukünftige Nutzung der Baute aussehen sollte. Sie steht zwar in einer Wohnzone an bester Lage, durch die Denkmalschutzbestimmungen sind die Eigentümer in der Verwendung und was bauliche Eingriffe betrifft eingeschränkt. Hinzu kommt, dass die Innenausstattung nicht mehr dem aktuellen Stand entspricht und am Bau vor einer Umnutzung umfassende Sanierungsarbeiten notwendig sind. Leider wurden von der neuen Eigentümerschaft bis heute keine konkreten Vorschläge für eine mögliche Nutzung vorgelegt. Leerstand und Unterhaltsrückstand haben ihre Spuren an der Bausubstanz hinterlassen. In den regionalen Medien sorgte das Franziskushaus während der letzten Jahre immer wieder für Negativschlagzeilen: Unbekannte Personen sollen sich illegal Zutritt zu den Gebäuden verschafft haben, mehrfach wurden Brandstiftungen verübt und Anwohner berichten von einer Drogenszene. (Stand 2023)