Schweizer Kirchenbautag

Andermatt

Kapuzinerhospiz

Baujahr | 1688, 1912-1913 (Neubau)
Konfession | Römisch-katholisch
Bautypus | Kloster
Adresse | Kirchgasse 7
Architekt | o.A.
GPS | 46.6334996 8.5943953
Google Maps | Swisstopo

Umnutzung

Jahr | 2017
Eigentumsverhältnisse | Unverändert
Baumassnahmen | Umbau
Nutzungsform | Erweiterte Nutzung
Nutzungsart | Kirchlich und anderes
Kurzinformation | 2017 Rückzug der Kapuziner aus Andermatt nach 329-jähriger Präsenz; Übergabe der Pfarreileitung an das Bistum Chur.

Weitere Informationen

Am 8.5.1688 übertrug der Bischof von Chur die Pfarrei Andermatt mit allen Pflichten und Rechten der Schweizer Kapuzinerprovinz. Im selben Jahr bezogen zwei Patres und ein Bruder das Pfarrhaus von Andermatt, welches ab sofort als Hospiz der Kapuzinerprovinz genutzt wurde. Die Kapuziner haben in der Seelsorge, der Schule sowie als Bauherren gewirkt und stellten jeweils den Pfarrherrn der Gemeinde. 1912 – 1913 fand ein Neubau des Hospizes statt. Der grosszügige Bau diente aufgrund der vielen zur Verfügung stehenden Räume nicht nur als Pfarrhaus, sondern auch als Feriendomizil für Kapuziner der Provinz. Ab 1987 wurden darin auch Bekannte und Verwandte des Pfarrers aufgenommen. 2002 fand eine umfassende Renovation des Gebäudes statt, welche sich auf die Büroräumlichkeiten für die Pfarrei im Hochparterre, die Pfarrwohnung im 1. OG und die ehemalige Wohnung für Hausangestellte im 2. OG erstreckte. Letztere wurde ab 2002 bis April 2023 als Ferienwohnung vermietet.

Nach 329 Jahren konstanter Präsenz im Urserntal beschloss die Leitung der Schweizer Kapuzinerprovinz im Jahr 2017 die offizielle Rückgabe der Pfarrei Andermatt an das Bistum Chur. Es handelte sich um die letzte von den Ordensbrüdern geleitete Pfarrei in der Schweiz. Mit ihrer Rückgabe war auch der Rückzug der Kapuziner aus ihrer Niederlassung in Andermatt verbunden. Als Hauptgrund für diese Entscheidung wurden Überalterung und Nachwuchsprobleme innerhalb des Ordens angegeben. Das ehemalige Kapuzinerhospiz dient heute nach wie vor als Pfarrhaus, jedoch mit veränderter Raumdisposition: Im 1. OG ist seit Mai 2023 eine Mietwohnung eingerichtet. (Stand 2023)